4. Verkehrszählung an der B31 ausgewertet! Erneut kräftige Steigerung des Schwerlastverkehrs!
Differenziertes Ergebnis nach Zulassungskennzeichen
Bei der Betrachtung der jeweiligen KFZ- Zulassungskennzeichen entfallen auf den regionalen Verkehr ( Bodenseekreis FN / KN / LI / SIG / RV) 20,4 % der Verkehrsteilnehmer. Die überregionalen in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge sind mit einem Anteil von circa 28,8 % am Verkehrsaufkommen beteiligt. Der weitaus höchste Teil des Schwerlastverkehrs bildet mit 50,8 % die Gruppe der Fahrzeuge mit internationalen Zulassungen.
Ergebnis der 24 Stundenzählungen mit Nachtverkehr
Zusätzlich zur Tagesmessung am Dienstag - 28.März 2017 - erfolgte eine nächtliche Verkehrszählung der Fahrzeuge über 3,5t in den Zeiten von 0 Uhr bis 6 Uhr und von 20 Uhr bis 24 Uhr. Die Zählungen ergaben ein nächtliches Aufkommen des Schwerlastverkehrs von nahezu 800 Fahrzeugen (v. großen Sprintern bis Lkws).
Über 24 Stunden gerechnet (inklusive der Tageszählung) wurden damit 5030 Fahrzeuge der Kategorie Schwerlastverkehr über 3,5t erfasst. Da die nächtlichen Verkehrsteilnehmer überwiegend mit im Ausland zugelassenen Fahrzeugen unterwegs waren, steigt - auf 24 Stunden berechnet - der Anteil dieser Fahrzeuge von 2162 auf 2633 Kfz und damit auf 52,3%! Der Zahl der regionalen Verkehrsteilnehmer liegt bei der 24-Stundenzählung nur noch bei 19,5%. Die Fahrzeuge mit überregionalen deutschen Kennzeichen fallen in der Gsamtbetrachtung auf 28,2% ab.
Das überregionale und internationale Verkehrsaufkommen liegt bei der 24-Stundenmessung damit bei 80,5% des Gesamtaufkommens aller gezählten Fahrzeuge der Kategorie „gewerbliche Fahrzeuge über 3,5t" darstellt! Es ist für den Schwerlastverkehr von über 3,5t deshalb anzunehmen, dass es sich hier mit einem sehr hohen Anteil um Transitverkehr auf der B31 handelt! Die B31 ist damit - ganz ungeachtet des Personenverkehrs - in Deutschland die südlichste internationale Ost-West-Verkehrsachse quer durch die Bodenseeregion und im Vier-Länder-Eck (Österreich / Schweiz/ Liechtenstein/ Deutschland).
Die Nutzungsverteilung der am 28.03.2017 in 24 Stunden gezählten 5030 Kfz des Schwerlastverkehrs über 3,5t auf der B31 in Hagnau
Hintergrund unserer Verkehrszählungen
Die B31-Neuplanung ist mit einer aktuellen Bewertung der Verkehrsachse B31 verbunden. Eine der zentralen Fragen ist dabei die Leistungsfähigkeit der Straße! Wie muss diese neue Straße gebaut sein, um die Lösung der Verkehrsprobleme in der Region heute - und angesichts der Verkehrsentwicklung in Zukunft - zu gewährleisten. Bezüglich dieser Einschätzung gibt es Differenzen und Streit!
Insbesondere vom Meersburger Initiativkreis gegen 7.5, der Ittendorfer Verkehrsinitiative gegen 7.5 sowie einem Sammelsurium von Vertretern der Naturschutzverbände, einzelner Mitglieder des VCDs, einzelner Leute aus Immenstaad, Mitglieder von nicht von der B31-neu direkt betroffener Verkehrsinitiativen im Hinterland und der Kreisgruppe der „Grünen“ wird die Höhe des Verkehrsaufkommens auf der B31 in Frage gestellt. Für die Liga der 7.5-Gegner ( bisherige Vorzugstrasse im Hinterland) gibt es nur ein Hagnauer Problem, das mit einem Tunnel und mit einer Art minimal-invasivem Eingriff auf der bisherigen B31 gelöst werden kann!
Als Hagnauer Verkehrsinitiative haben wir uns deshalb entschlossen, durch differenzierte Verkehrszählungen, Informationen über die Nutzungsverhältnisse auf der B31 zu bekommen. Erfasst die automatische Dauerzählstelle Harlachen das gesamte durchschnittliche Verkehrsaufkommen nach Fahrzeugkategorien seit Jahren, dienen unsere Zählungen der Einschätzung der Bedeutung der B31 als (Güter-/ Verkehrsachse am nördlichen Bodensee .
Harlachen und das Ergebnis unserer vier Zählungen zeigen eindeutig die überregionale - und noch eindeutiger - die internationale Bedeutung der B31 für den europäischen Waren/ Güterverkehr und die Dienstleistungsbranche. Die boomende Logistikbranche mit Zentren Vorarlberg und Allgäu ist mit Fahrzeugen der dort angesiedelten über dreißig großen internationalen Logistikunternehmen mit durchschnittlich 10-20 Durchfahrten auf der B31 durch Hagnau pro Tag präsent.
Der reine Pkw-Verkehr auf der B31 ist leider im Hinblick auf die Nutzerverteilung nur durch Befragungen festzustellen (die wir in eigener Regie nicht durchführen dürfen). Die Nutzeranteile mit den Kategorien regional, überregional oder international sind durch die reine Erfassung der Kennzeichen nicht eindeutig zu ermitteln und v.a. zu bewerten.
Wer aber das Verkehrsaufkommen zu Ferienzeiten in der Ski-/Wintersaison sowie im von Mai bis Oktober in der Sommersaison wahrnimmt, wird auch hier annehmen müssen, dass es sich sicher nicht nur um Quell-oder Zielverkehr auf der B31 handelt. Für einen Großteil der Pkws ist die B31 eine Transitstrecke in andere Urlaubsgebiete (in Bayern oder Ost- bzw. Südeuropa) - auch wenn die attraktive Bodenseeregion für viele selbst Ziel ihres Urlaubs ist.
Auch hier zeigt sich die B31 als überregional und international bedeutsame Verkehrsachse. Wer das Gegenteil behauptet, hat keine Ahnung oder verhält sich absichtsvoll ignorant!
Verkehrsinitiative Hagnau plädiert für einen leistungsfähigen Neubau der B31neu auf der Trasse 7.5!
So sehr auch Meersburger und/ oder Ittendorf Vertreter der Verkehrsinitiativen behaupten, dass die B31-Verkehrsproblematik nur ein Hagnauer Problem sei, das auf Kosten anderer Gemeinden gelöst werden soll (s. Aussage Dr. Käser, IVI Ittendorf in „Schwäbische Zeitung“ vom 24.03.2017), so eindeutig ist es, dass die B31 als Verkehrsachse von Stockach bis Lindau total überfordert ist. Ein großes Problem der völlig überforderten B31 mag zwar besonders signifikant vor Hagnau zutage treten, es ist aber damit nicht in erster Linie ein Hagnauer Problem!
Wer häufig auf der B31 von Lindau bis Stockach unterwegs ist, kann unschwer erkennen, dass die gesamte Strecke ein Verkehrsproblem mit vielen Stop and Go-Situationen und einer unzumutbaren Fahrtzeit darstellt. Dabei ist der Hagnau eine der vielen Engstellen und ein Problem für viele! Das Problem haben die Nutzer der B31, die im Stau stehen und von Überlingen über Friedrichshafen bis Lindau emotional aggressionsauslösende Fahrtzeiten in Kauf nehmen müssen! Das Problem mit der B31 hat die Messe als Publikumsmagnet und Veranstalter! Das Problem haben viele Unternehmen in der Wirtschaftsregion im Hinblick auf Logist und ihre Mitarbeiter als Pendler! Das Problem hat die gesamte Urlaubsregion Bodensee und die Gäste, die hier Ruhe und Erholung suchen! Das Problem hat der Anteil der gesamten Bevölkerung im Bodenseeraum, der auf funktionierende Verkehrswege angewiesen ist. Das Leiden der direkt betroffenen Anwohner in Stetten, Hagnau, Immenstaad, Fischbach usw. an der B31 durch Lärm, Abgase und Feinstaubbelastungist immens! Dies ist aber nur ein Teil des Gesamtproblems der katastrophalen regionalen Verkehrsinfrastruktur!
Nicht irgendeine Lösung! Wir brauchen eine zukunftsfähige Lösug der Verkehrsproblematik auf der B31!
Die Lösung des Problems - heute und für die Zukunft - sehen wir als Verkehrsinitiative Hagnauer Bürger nicht in einer kleinen Hagnauer Ortsumfahrung oder einem 2-spurigen Tunnel! Nach unserer fundierten Auseinandersetzung mit der Verkehrsproblematik sehen wir die Lösung allein im Bau einer leistungsfähig ausgebauten B31 neu auf der Trasse 7.5! Sie ist fähig, den Verkehr von B31 und B33 zu bündeln (konzentrieren)! Sie stellt mit der ebenfalls neu 4spurig gebauten B31 von Fischbach durch Friedrichshafen auf die geplante 4spurige B30 von Friedrichshafen nach Ravensburg und die B31 Richtung Lindau eine für den Verkehr attraktive Problemlösung für die gesamte Bodenseeregion dar.
Wir wehren uns gegen ein Projekt, das uns am Ende eine völlig insuffiziente B31neu in einer Ausqualität beschert, die sowohl die gegenwärtigen wie die zukünftigen Probleme nicht löst. Staus, Stop and go-Situaionen, inakzeptable Fahrtzeiten und ständige Ausweichverkehre über kleinste Straßen müssen ein Ende haben! Nach über 40 Jahren Planung und Diskussion sollten endlich „Nägel mit Köpfen“ gemacht und die Chance ergriffen werden, eine trag-und zukunftsfähige Lösung der immer stärker belastetenden Verkehrsproblematik zu realisieren! Alles andere ist Verschwendung von Kraft, Energie, Nerven der Betroffenen und Vergeudung von Steuergeldern.
Zur Information beachten Sie gerne auch die Rubrik "Präsentationen" auf unserer Website mit Überlegungen und Studien zu weiteren Verkehrsthemen!